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HEMA Posterwerbung für Anfänger – Der Guide

In diesem Guide werde ich euch zeigen wie ihr effiziente HEMA Posterwerbung für euren Verein, eure Schule und euer Event gestaltet.

Poster z.B. in DIN A4 oder DIN A3, die ihr selbst erstellt und in der Stadt aufhängt, sind eine effiziente und günstige Möglichkeit auf euch aufmerksam zu machen.

Dabei werde ich euch die Rolle der einzelnen Elemente wie Überschrift, Untertitel, Bild und Call to Action erläutern und unsere Gedanken zur Gestaltung preisgeben.

Posterbeispiel

Die Erklärungen erfolgen anhand eines Beispiels der Schwabenfedern, da ich daran die vollen Rechte habe. Gerne nehme ich auch weitere Beispiele aus der HEMA-Szene auf!

@HEMA-Szene: Habt ihr ein Posterdesign, dass für euch gut funktioniert und dass ihr gern mit der Szene teilen würdet? Schickt es mir an post(AT)hemaguide.com und ich werde es hier veröffentlichen!

Mit Postern dieser Art in DIN A4 werben wir sehr erfolgreich an den lokalen Universitäten und Hochschulen.

Warum wir uns für genau diese Überschrift entschieden haben werdet ihr ebenso erfahren, wie die Gedanken zu unserer Farbwahl und wo wir die Poster platzieren.

Eure Zielgruppe

Überlegt euch zunächst, wen ihr mit eurem Poster eigentlich ansprechen wollt und zu welchen Zweck. Typischerweise werdet ihr eine bestimmte Veranstaltung wie einen Anfängerkurs oder einen Tag der offenen Tür bewerben wollen.

Wer ist also eure Zielgruppe, sind es Männer oder Frauen? In welchem Alter und mit welchem beruflichen Hintergrund? Je nachdem müsst ihr eure Botschaft anders gestalten und an anderen Orten aufhängen. Studenten treiben sich etwa an Unis und im Nachtleben herum wohingegen Kinder dort selten zu finden sind.

Genauso sind Poster für ein spezielles HEMA-Event nur für Frauen im Maschinenbau und Informatik-Trakt eurer lokalen Uni vielleicht nicht so gut aufgehoben wie in Geisteswissenschaftlichen Fakultäten.

„Wir bieten HEMA für alle an“ mag ein hehres Ziel sein, sorgt aber für ineffiziente Werbebotschaften.

Unser Poster richtet sich dabei primär an männliche Studenten und Doktoranden die eine Freizeitbeschäftigung abseits von Fußball suchen, keine Vorerfahrung mit HEMA haben und zielt auf die Altersstufe Anfang 20 bis Mitte 30. Das ist für eine Zielgruppendefinition eher noch weit gefasst.

Das heißt nicht, dass sich niemand außerhalb dieser Zielgruppe angesprochen fühlen darf oder uns nicht willkommen ist. Was das heißt ist, dass wir etwas falsch gemacht haben wenn sich die Zielgruppe vom Poster nicht angesprochen fühlt.

Was wir bewerben ist unser zweimal jährlich startender Anfängerkurs.

Die Überschrift

Die Überschrift ist zusammen mit dem Bild dafür verantwortlich die Aufmerksamkeit der Zielgruppe auf das Poster zu ziehen. Wenn also jemand daran vorbei geht, sollten Überschrift und Bild dafür sorgen, dass kurz angehalten und der Rest gelesen wird.

Sprecht dazu das Selbstinteresse eurer Zielgruppe direkt an und sagt den Lesern „Hey warte kurz! Das ist etwas, das dich interessiert!“. Bietet ihnen also einen Nutzen und einen Mehrwert.

Warum wir „Kein Bock auf Fußball?!“ als Überschrift gewählt haben? Wir haben über die Jahre festgestellt, dass vielen unserer Mitglieder eine tief empfundene Abneigung gegen Ballsportarten und insbesondere Fußball gemeinsam ist und haben entsprechend nur einen einzigen Fußballer im Verein.

Damit wissen wir, dass Fußballer definitiv nicht zu unserer Zielgruppe gehören, aber sehr wohl Leute die keinen Fußball mögen. Wir machen uns das mit diesem Poster zunutze und sprechen diese Leute gezielt an.

Zudem steht Fußball hier stellvertretend für das was man gemeinhin 08/15-Hobbies nennen könnte. Wir versprechen mit dem übrigen Poster damit etwas abseits des Alltags.

Wir haben über die Jahre mehrere andere Überschriften mit passenden Motiven ausprobiert:

  • Kannst du auch ohne Maus kämpfen? An Computerspieler gerichtet
  • Historisch Fechten – Modern Trainieren
  • Historisch Fechten – Freunde treffen
  • Oder schlicht Schwertkampf lernen als Überschrift

Mehr zum Aufbau großartiger Überschriften könnt ihr in diesem chimpify Artikel lesen.

Probiert verschiedene Überschriften aus und prüft was für euch funktioniert. Wie ihr das macht, erfahrt ihr am Ende dieses Artikels.

Der Untertitel

Da wir die Überschrift nutzen, um den Leser anzusprechen, nutzen wir den Untertitel, um mit zwei Worten zu erläutern worum es eigentlich auf dem Poster geht und was auf dem Bild zu sehen ist. Ein Untertitel ist im Gegensatz zur Überschrift nicht zwingend notwendig.

Bei Erklärungen ist das Entscheidende, den Leser in seiner Sprache anzusprechen. Unsere Zielgruppe für den Anfängerkurs weiß nicht, was HEMA ist, dementsprechend haben wir aufgehört, Formulierungen wie Historisches Fechten oder historische Kampfkünste in der Überschrift oder dem Untertitel zu verwenden, auch wenn dies aus HEMA-Sicht die korrekteren Begriffe wären. Statt dessen gibt es ein für Laien verständliches Schwertkampf lernen! als Untertitel.

Wenn ihr Fachbegriffe verwenden wollt packt sie in einen Block mit weiteren Informationen ganz am Ende. Ist der Leser an dieser Stelle angekommen, wurden bereits alle relevanten Informationen kommuniziert und ihr könnt sie als I-Tüpfelchen präsentieren.

Das Bild

Das Bild ist zusammen mit der Überschrift dazu da, Aufmerksamkeit auf euer Poster zu lenken und soll eure Zielgruppe dazu bringen, anzuhalten und das Poster zu lesen.

Ein Poster ohne ein gutes Bild wird es sehr schwer haben, Aufmerksamkeit zu erregen, außer ihr habt wirklich gute Typographie (Wenn ihr Typographie nachschlagen musstet habt ihr sehr wahrscheinlich keine gute Typographie).

Motivauswahl

Sucht euch ein Motiv, dass eure Zielgruppe anspricht und neugierig macht. Das Bild muss vom Format her groß genug sein (siehe Technik) und ihr müsst es rechtlich verwenden dürfen. Das bedeutet, ihr braucht sowohl die Erlaubnis des Fotografen als auch der abgebildeten Personen für eure Wunschverwendung.

Menschen sind darauf gepolt, andere Menschen und vor allem Gesichter wahrzunehmen. Was insbesondere gilt wenn das Motiv den Betrachter anschaut. Mit einem sympatischen Fechter samt Schwert als Motiv macht ihr also selten etwas falsch.

Gerade im historischen Fechten ist es auch ziemlich leicht, ein Bild von einem Event auf eurem Poster verwenden zu dürfen. Macht den Fotografen ausfindig, erklärt ihm die Situation und fragt freundlich, ob die Verwendung auf eurem Poster okay ist. Ich denke die meisten sagen „Ja“ und schicken euch vielleicht sogar noch die hochaufgelöste Variante des Bildes zu.

Euch wird schon aufgefallen sein, dass in der Werbung allgemein viel mit hübschen jungen Frauen gearbeitet wird. Dies ist im Kampfsport und -kunst Bereich nach meinem Eindruck allerdings eher unüblich. Dort sind deutlich häufiger durchtrainierte Trainer oder Wettkämpfer auf Postern und Plakaten zu sehen, um den Fitness- und Sportaspekt zu betonen.

Überlegt euch also was eure Zielgruppe am meisten anspricht und auf welche Art von Bild ihr Zugriff habt.

Schwertfotografie

Ich habe einen eigenen Guide geschrieben wie ihr Fechter mit Schwertern erfolgreich fotografiert. Schwerter im Foto zu haben bringt ganz eigene Herausforderungen mit sich was Licht, Perspektive und Position des Fechters angeht.

Da wir schon viele Events mit guten Fotografen und vielen Bildern veranstaltet haben, können wir auf viele Fotos für unsere Werbung zurückgreifen.

Unser Plakatfoto ist vom Schnittturnier unseres Schwabenhaus und ein reines Zufallsprodukt. Ich denke, wir hätten es mit gezieltem Posieren nicht geschafft, das Foto so gut hinzukriegen.

Die Sonne reflektiert sich am Schwert genau über dem Gesicht und der Fechter hat einen ansprechend konzentriertem Blick! Der Hintergrund und die Kleidung des Fechters ist dunkel und lenkt dadurch die Aufmerksamkeit auf Gesicht und Schwert. Zudem ist die Pose genau so, dass das Schwert nicht aus dem Bild heraus ragt.

Foto-Alternativen

Selbstverständlich kann anstatt eines Bildes auch eine Grafik verwendet werden. Falls ihr ausgebildete Grafiker und damit Expertise in eurer HEMA-Gruppe habt brauchen diese aber vermutlich auch nicht diesen Guide zu lesen. 😛

Von Bildern aus den Fechtbüchern raten wir mittlerweile eher ab, da diese ohne Hintergrundwissen und Kontext für Laien nur sehr schwer einzuordnen.

Ein graustufiger Holzschnitt ala Meyer könnte für alle möglichen Angebote stehen, angefangen von Kunstgeschichte-Vorlesungen, über Reenactmentgruppen bis hin zu altertümlichen Schneiderkursen. Dies gilt insbesondere, wenn es sonst keine weiteren Bilder auf dem Poster gibt.

Eines unserer ältesten Posterdesigns mit vielen Fehlern die wir heute nicht mehr begehen, inklusive Quellenbild und schlecht erkennbaren Schwertern

Technik

Das ganze Poster sollte in den korrekten Papiermaßen mit mindestens einer Auflösung von 150 ppi (besser 300 ppi) angelegt werden.

Die richtigen Einstellungen für DIN A4 in Photoshop

Wenn ihr euer Bild hinzufügt achtet darauf, dass ihr es nicht vergrößern müsst (verkleinern ist okay), das heißt ihr braucht hochaufgelöste Bilder! Idealerweise ist das Bild von jemandem mit guter Kamera, Wissen über ihre korrekte Einstellung und einem Faible für Bildkomposition geschossen worden.

Mangels gutem Fotografen könnt ihr, rein von der Auflösung her inzwischen auch Bilder von Handys mit guter Kamera verwenden. Hier ist eher die Frage, ob das Bild scharf ist und die Bildaufbau zu einem Poster passt.

Bei Handybildern könnt ihr auf der anderen Seite auch einfach eine große Masse von Bildern schießen, bei denen hinterher vielleicht ein bis zwei brauchbare dabei sind.

Call to Action

Ein Call to Action fordert den Leser des Posters zu einer konkreten Handlung auf und ist unbedingt erforderlich. Der Leser sollte nicht nur mit der Erkenntnis „Ah das ist ja interessant“ von eurem Poster weitergehen sondern eine bestimmte Handlung im Kopf haben wie „Ah das ist ja interessant, dann sollt ich mich da schleunigst anmelden““

Ihr wollt euch im Gegensatz zu den großen Marken wie Coca-Cola und Co. mit euren Postern nicht nur im Bewusstsein der Leute verankern und sie regelmäßig daran erinnern, dass es euch gibt, sondern sie zu konkreten Handlungen auffordern.

Euer Call to Action sollte zeitlich begrenzt sein und ein Gefühl der Dringlichkeit vermitteln. Menschen haben Angst vor Verlusten (Loss Aversion / Verlustaversion) und mit zeitlich begrenzten Angeboten macht man sich den „Ich könnte etwas verpassen“ Effekt zu nutze. Es ist ein uralter Marketing Trick seine Zielgruppe mit einer Deadline zu einer Handlung zu bewegen.

Falls ihr keine Anfängerkurse oder -events habt die ihr zeitlich begrenzt bewerben könnt, könntet ihr auch ein bis zweimal im Jahr einen Tag der offenen Tür oder spezielle Schnupperstunden anbieten.

In unserem Fall soll der Leser sich für den kommenden Anfängerkurs anmelden. Hierzu hängen wir die Poster immer ein bis zwei Monate vor Beginn mit aktualisiertem Datum auf.

Wir haben festgestellt, dass das Datum inklusive Jahreszahl für uns eine entscheidende Komponente ist. Es passiert regelmäßig, dass ein Student ein Poster liest aber für den Anfängerkurs dieses Semesters keine Zeit hat. Später liest er ein neues Poster mit neuem Datum und merkt „Ah das ist ein neues Angebot und diesmal hab ich Zeit!“ und schaut bei uns vorbei.

Kontaktmöglichkeit

Da wir Schwabenfedern sowieso auf das Poster packen müssen und unsere Website einfach Schwabenfedern.de ist haben wir beschlossen, die Namensnennung mit der Kontaktmöglichkeit zu kombinieren.

Irgendwie muss der Leser dem Call to Action nachkommen können und in unserem Fall heißt das, sich über die Homepage genauer über den Anfängerkurs zu informieren und sich dafür anzumelden.

Wir hatten früher unsere E-Mail Adresse mit auf dem Poster, aber dann fiel uns auf, dass kaum jemand E-Mails schreibt, ohne vorher auf die Homepage zu gehen und wir eigentlich keine E-Mails beantworten, sondern die Details mit den Anfängern beim ersten Kurstermin vor Ort klären wollen.

Wahrscheinlich wäre es geschickt, nicht nur unsere Startseite anzugeben, sondern direkt auf den Anfängerkurs zu verweisen, z.B. mit einem Short Link ala Schwabenfedern.de/anfaenger-2020.

QR-Code

Ist 2020 ein QR Code noch Mittel der Wahl? Wir haben tatsächlich nie überprüft wieviel unser QR Code genutzt wird. Ein klares Versäumnis auf unserer Seite das Poster noch effektiver zu machen und unnötige Elemente zu entfernen.

Gestaltung

Habt ihr einen Grafiker oder Designer bei euch? Fragt doch mal freundlich, ob er oder sie vor Veröffentlichung über euer Poster drüber schauen kann.

Schrift

Das wichtigste zuerst: Eure Schrift muss lesbar sein! Das heißt, ihr braucht starke Konstraste von Schrift zu Hintergrund und die Schrift muss groß genug sein.

Die Wahl einer passenden Schriftart ist eine Kunst für sich und muss ebenfalls zur Zielgruppe passen. Ihr macht für den Anfang mit einer eher schlichten Schriftart sicherlich nicht viel falsch. Einige Ideen findet ihr in diesem Artikel von Schriftgestaltung.com.

Grundsätzlich sollten nicht mehr als zwei Schriftarten miteinander gemischt werden und das auch nur, wenn diese miteinander harmonieren und entsprechend zusammenpassen. Es gibt Schriften mit „Serifen“ – also kleinen Querstrichen – und Schriften ohne diese. Grafiker sagen, dass ihr die nie mischen solltet. Wenn ihr nicht wisst ob zwei Schriftarten zueinander passen, macht es euch einfach und verwendet nur eine einzige. 🙂

Wählt farblich entweder dunkle Schrift auf hellem Hintergrund oder helle Schrift auf dunklem Hintergrund. Vermeidet es ähnliche Farben für Schrift und Hintergrund zu verwenden wie rosa auf rot oder orange auf gelb. Vermeidet zudem Komplementärkontraste wie rot auf grün oder gelb auf blau.

Um zu prüfen, ob eure Schrift groß genug ist, verkleinert ihr euer Poster und prüft, was ihr noch lesen könnt. Eine Möglichkeit ist, euren Posterentwurf auszudrucken, ihn in eurer Wohnnung aufzuhängen und euch in einem Abstand aufzustellen den eure Zielgruppe beim vorbeigehen einnehmen wird. Hängt ihr eure Poster an der lokalen Uni aus, könnte dies eine Gangbreite Abstand sein.

Ist mindestens eure Überschrift jetzt noch lesbar und euer Bild erkennbar? Auch im Vorbeigehen aus den Augenwinkeln? Auch wenn man nicht die besten Augen hat? Falls ja alles prima, falls nein anderes Bild wählen und die Überschrift vergrößern!

Ihr könnt dies auch am Rechner prüfen in dem ihr einfach weit genug raus zoomed. Schaut zum Beispiel wieviel man von unserem Poster im Thumbnail Format noch lesen kann:

Steht von eurem Monitor auf und tretet einen großen Schritt zurück. Was könnt ihr alles noch lesen?

Farbwahl

Ein HEMA-Verein oder eine HEMA-Schule hat üblicherweise eine bestimmte Farbauswahl die Teil des Logos, des Merchandisings und der Homepage ist. Dies ist Teil eurer Corporate Identity (CI) und diese Farben solltet ihr auf eurem Poster aufgreifen.

Sucht etwa einmal mit der Google Bildersuche nach „Coca Cola Poster“. Coca-Cola hat die bekannten Farben rot, weiß und schwarz und diese wird auf den meisten Ergebnissen wiederaufgegriffen.

Unsere Vereinsfarben sind schwarz und Gelb, was sich im oberen und unteren Block des Posters und der Schriftfarbe wiederfindet. Dies hat den weiteren Vorteil, dass die Kombination von gelb und schwarz Signalwirkung hat und Aufmerksamkeit auf das Poster ziehen.

Die Farben verankern sich zudem im (Unter)Bewusstsein eurer Posterleser. Rufen diese dann eure Homepage auf passiert wenn alles gut läuft folgender innerer Monolog: „Wie war nochmal die Homepage? Weiß ich nicht mehr aber da stand was mit „Schwertkampf“, also mal googlen. Okay das ist eine Homepage von ner Schwertkampfgruppe, die ist so gelb schwarz gehalten und das Poster war auch so gelb und schwarz, dann bin ich hier wohl richtig!“

Das Schlimmste was euch passieren kann ist, dass eure Zielgruppe euer Poster liest und nach euch googled, aber auf der Homepage eurer Konkurrenten landet und aufgrund der Farbgestaltung denkt, dass sie dort richtig sind!

Erfolg überprüfen

Das Poster hängt – Und dann? Ein guter Posteraufbau ist bereits die halbe Miete, aber der wichtigere Teils ist zu überprüfen wie groß der Effekt des Posters war.

Ihr müsst nachvollziehen können ob dadurch mehr Anfänger zu eurem Event oder eurem Kurs gekommen sind! Nur so könnt ihr eure Werbung mit der Zeit verbessern und nicht funktionierende Werbemaßnahmen beenden.

Die einfachste Möglichkeit ist die Anfänger zu Fragen wie sie auf euch aufmerksam geworden sind. Dies kann entweder verbal oder z.B. beim Ausfüllen der Kursanmeldung schriftlich erfolgen. Ihr kennt sicher alle entsprechende Felder von Online-Formularen.

Wir fragen im Anfängerkurs und bei unserem Tag der offenen Tür nach, wie die Leute auf uns aufmerksam geworden sind. Daher wissen wir recht gut, welche unserer Werbemaßnahmen funktionieren und welche nicht. Die Poster an den Unis werden zum Beispiel sehr häufig genannt, wohingegen noch nie jemand durch Vorführungen zu uns gekommen ist.

Return on Investment berechnen

Rechnet dann in Euro aus was euch die Poster an Zeit und Aufwand gekostet und wieviel Anfänger sie euch eingebracht haben, den sogenannten Return on Investment (ROI).

Beispiel: Habt ihr euren Anfängerkurs per Poster beworben und fünf Anfänger geben an euch darüber gefunden zu haben: Bei 50€ Druckkosten (Aufhängen und Design hat jemand aus eurem Verein übernommen) und 100€ Kursgebühr pro Anfänger habt ihr mit 50€ Investition 450€ eingenommen.

Das wäre ein sagenhaft gutes Ergebnis und die Werbemaßnahme sollte unbedingt wiederholt werden!

So könnt ihr auch ausrechnen ab wann es sich lohnt das Poster professionell gestalten zu lassen. Geht ihr etwa davon aus, dass mit einem professionell gestalteten Poster keine 5 sondern eher 10 bis 15 Anfänger auf euch aufmerksam werden, kann es sich schnell lohnen jemanden zu engagieren.

Geht diesen Schritt als Verein erst nachdem ihr grundsätzlich wisst wie und wo ihr eure Posterwerbung angeht. Wenn ihr noch keine Ahnung habt probiert lieber selbst herum bis ihr zumindest Zielgruppe, Werbebotschaft und Ort der Aufhängung eingrenzen könnt.

Als gewerbliche Schule wiederum solltet ihr euch nicht scheuen direkt zum Profi zu gehen und von Anfang an Professionalität auszustrahlen. Leitet ihr eine gewerbliche Schule sind ROI und Co. aber ohnehin euer täglich Brot und ich erzähl euch hier nix neues. 🙂

Buchempfehlungen

Zum Abschluss noch eine Buchempfehlung zum Werbetexten: Sehr gut hat mir als Einsteiger in dem Thema The Copywriter’s Handbook von Robert W. Bly gefallen. Für die Kindle Version habe ich auch nur läppische 4,60€ bezahlt was ein netter Bonus war. 🙂

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