Der HEMA Zensus (engl. HEMA census) ist ein Forschungsprojekt von mir mit dem Ziel herauszufinden, wie viele historische FechterInnen es wo in Deutschland gibt, wie die Verhältnisse von Trainern zu Trainierenden und das Geschlechterverhältnis ist und welche Waffen trainiert werden.
2019 wurde der Zensus in Deutschland und 2021 in Deutschland und Österreich durchgeführt. Das Projekt wurde in Deutschland vom DDHF und in Österreich vom ÖFHF organisatorisch unterstützt.
Die Ergebnisse wurden als Infografiken auf Deutsch sowie als englisches Paper in Acta Periodica Duellatorum veröffentlicht:
- Artikel mit Infografik zum HEMA Zensus Deutschland 2019
- Schwertgeflüster Podcast und Infografiken zum HEMA Zensus 2021 Deutschland und Österreich
- Englischsprachige Paper in Acta Periodica Duellatorum The state of HEMA in 2021: The German & Austrian HEMA census
HEMA Zensus Schlüsselergebnisse
2021 wurden 3186 Praktizierende in 124 Standorten in Deutschland und 801 Praktizierende in 34 Standorten in Österreich erfasst.
Der Zensus zeigt, dass die meisten HEMA-Gruppen als unabhängige Vereine oder unter einem übergeordneten Verein organisiert sind.
Die Pandemie hatte einen durchschnittlichen Einfluss auf die Praktizierenden insgesamt, führte aber zu einer 20%igen Reduktion der Mitgliederzahlen bei kommerziellen Schulen.
Etwa 20% der Praktizierenden in Deutschland und 27,5% in Österreich sind weiblich, während 0,75% in Deutschland und 3,9% in Österreich sich als nonbinär identifizierten.
Das Langschwert ist die beliebteste Disziplin und wird an über 88% der Standorte in beiden Ländern trainiert, wobei Zweihandschwerter während der Pandemie an Trainingsorten besonders zugenommen haben.
Die HEMA-Hotspots konzentrieren sich auf Süddeutschland und Ost-Österreich.